Ewigkeitskosten deutlich gesunken / RAG-Stiftung erwirtschaftet trotz anhaltender Herausforderungen Einnahmen auf hohem Niveau
Essen, 1. Juni 2022. Der Vorstand der RAG-Stiftung hat heute im Rahmen des Presse-Jahresgesprächs der Stiftung auf dem Welterbe Zollverein in Essen die Zahlen des Geschäftsjahres 2021 vorgelegt und einen Ausblick auf das laufende Jahr gegeben. Während die Aufwendungen für Ewigkeitsaufgaben aus dem deutschen Steinkohlenbergbau der RAG Aktiengesellschaft um rund 40 Millionen € im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken sind, konnten die Einnahmen auf hohem Niveau gehalten werden.
„Ich kann mich sehr dafür begeistern, wenn ein Plan aufgeht“, betonte Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung, heute im Rahmen der Presse-Jahreskonferenz der Stiftung in Essen und verwies dabei auf das deutliche Absinken der Ewigkeitskosten auf nunmehr 264 Millionen € (Vorjahr: 304 Mio. €) in Folge der fortschreitenden erfolgreichen Umsetzung der Grubenwasserkonzepte der RAG. „Diese bemerkenswerte Einsparung von rund 40 Millionen € im dritten Jahr nach Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus ist das Ergebnis sorgfältiger und langfristiger Planungen“, so Tönjes. Auf der Einnahmenseite konnte die RAG-Stiftung unterdessen im Jahr 2021 einen Jahreserfolg von 665 Millionen € verbuchen und lag damit – auch bereinigt um den Verkauf von Evonik-Anteilen in Höhe von rund 261 Millionen € – deutlich über den geplanten 293 Millionen €. Das Stiftungsvermögen betrug Ende 2021 21,3 Milliarden €, womit an die Vermögensentwicklung von rund einer Milliarde Euro Zuwachs im Jahr angeknüpft werden konnte.
Wie viele andere Unternehmen und Kapitalanleger wurde die RAG-Stiftung einschließlich ihrer Beteiligungen dann zu Beginn des Jahres 2022 neben den anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie von der sich anschließenden Ukraine-Krise und deren Folgen getroffen. Tönjes zeigte sich dennoch zuversichtlich: „Unsere Krisensicherheit wird nun noch einmal auf eine harte Probe gestellt. Die Stiftung steht aber unverändert robust da. Wir konnten uns in den vergangenen Jahren ein solides finanzielles Polster zulegen, das uns jetzt die nötige Sicherheit gibt.“ Auch Finanzvorstand Dr. Jürgen Rupp unterstrich: „Was zählt, sind die Einnahmen. Unser Vermögen unterlag schon immer Schwankungen. Entscheidend ist, dass wir unsere Verpflichtungen erfüllen können.“
Insgesamt investierte die RAG-Stiftung im vergangenen Jahr 853 Millionen € in ihre diversifizierte Kapitalanlage, welche im Jahr 2021 12,4 Prozent Rendite erzielt hat. „Unsere Kapitalanlage hat in den vergangenen Jahren insgesamt überdurchschnittlich gut performt. Unser Risikobudget hat während der Pandemie standgehalten, wir konnten investiert bleiben und den gesamten Marktaufschwung an den Kapitalmärkten mitnehmen sowie unser Vermögen weiter mehren“, so Rupp. In den kommenden Monaten müsse man sich unter anderem mit Blick auf die steigende Inflation und steigende Zinsen weiter auf unruhiges Fahrwasser an den Kapitalmärkten einstellen. Rupp unterstrich: „Die RAG-Stiftung ist aber zu jeder Zeit in der Lage, flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Ein Vorteil ist und bleibt gleichzeitig unser grundsätzlich langfristiger Anlagehorizont. Diesen Vorteil werden wir auch in Zukunft ausspielen.“
Finanziell solide aufgestellt konnte die Stiftung auch im Jahr 2021 über ihre Förderaktivitäten wertvolle Impulse in den ehemaligen Bergbauregionen geben. Dabei war die Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie weiter ein Schwerpunkt im Bildungsbereich. „Die Rückmeldungen unserer Fördernehmer zeigen deutlich, dass es weiterhin großer Anstrengungen bedarf, um die Folgen der Kita- und Schulschließungen abzumildern“, erklärte Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung und zuständig für die Ressorts Personal und die Förderbereiche Bildung, Wissenschaft und Kultur. Die RAG-Stiftung sei bereit, sich hier auch künftig einzubringen, um Defizite auszugleichen und um kein Kind zurückzulassen.
Mit einem Sonderbudget von 2 Millionen € wird sich die Stiftung außerdem für Geflüchtete aus der Ukraine engagieren, die in den ehemaligen Bergbauregionen Zuflucht gefunden haben. Dazu zählt u.a. die Förderung von Therapiezentren zur Behandlung traumatisierter ukrainischer Kinder sowie die Förderung der Unterbringung von Eltern geflüchteter, krebskranker Kinder und Jugendlicher, die im Universitätsklinikum Essen weiterbehandelt werden.
Das Förderbudget der Stiftung wird, nachdem es in den Jahren 2018 bis 2021 jeweils bei 27 Millionen € gelegen hatte, wieder angehoben und im Jahr 2022 sowie den beiden Folgejahren jeweils 32 Millionen € betragen. „Diese Budgeterhöhung ist ein starkes Zeichen und bekräftigt uns darin, bei unserem Engagement vor Ort nicht nachzulassen“, so Bergerhoff-Wodopia.
Bernd Tönjes betonte abschließend, dass sich die Stiftung über die Erfüllung ihrer ureigenen Stiftungsaufgabe hinaus auch künftig in die Transformation der ehemaligen Bergbauregionen einbringen werde. Dabei würden die Herausforderungen auch vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges nicht geringer. Gleichzeitig dürfe man die größte Herausforderung, der sich die Menschheit gegenübersehe, nicht aus den Augen verlieren. „Gegen den Klimawandel gibt es keine Impfung“, so Tönjes. „Wir müssen gerade jetzt mehr nachhaltiges Denken und Handeln wagen.“ In den Veränderungen, die sich vollziehen, lägen auch unverändert Chancen. „Die RAG-Stiftung wird ihr Handeln darauf ausrichten. Als Stiftungskonzern nehmen wir die großen Zukunftsfelder in den Blick und sehen großes Potenzial dort, wo Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit gefunden werden müssen. Auch hier werden wir künftig unser Geld verdienen, um unsere Aufgaben zu erfüllen.“
Pressekontakt
Sabrina Manz
Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit der RAG-Stiftung
sabrina.manz(at)rag-stiftung.de
+49 201 378 3366