©Mike Henning

Die RAG-Stiftung

Aus den Erträgen ihrer breit diversifizierten Kapitalanlagen finanziert die RAG-Stiftung die fortlaufenden Verpflichtungen aus der Beendigung des deutschen Steinkohlenbergbaus an Ruhr, Saar und in Ibbenbüren. Die sozialverträgliche Abwicklung und Nachsorge eines ganzen Industriezweigs hat Modellcharakter: Wirtschaftlich tragfähig, ökologisch verantwortlich und nah an den Menschen. Dabei ist die RAG-Stiftung fest verankert in 200 Jahren Bergbaugeschichte: Das sind die Wurzeln, aus denen heraus sie wichtige Impulse setzt für eine nachhaltige Transformation und lebenswerte Regionen heute und in Zukunft.  

Stiftungszweck

Originärer Stiftungszweck der RAG-Stiftung ist die Finanzierung der Ewigkeitsaufgaben aus dem deutschen Steinkohlenbergbau an Ruhr, Saar und in Ibbenbüren. Damit entlastet sie die öffentlichen Kassen dauerhaft von den Kosten, die mit dem Schutz und der Bewahrung einer intakten Umwelt verbunden sind.

Neben der Finanzierung der Ewigkeitsaufgaben ist es satzungsgemäße Aufgabe der RAG-Stiftung, die RAG Aktiengesellschaft bei der Beseitigung und Vermeidung der Folgelasten zu unterstützen, die durch Eingriffe in Umwelt und Natur in 200 Jahren Bergbauaktivität an Ruhr, Saar und in Ibbenbüren ausgelöst wurden.

Außerdem fördert die RAG-Stiftung Bildung, Wissenschaft und Kultur in Verbindung mit dem deutschen Steinkohlenbergbau. Auch in diesem Rahmen übernimmt die RAG-Stiftung ökologische und soziale Verantwortung und leistet einen wichtigen Beitrag zu Transformation und Zukunftsfähigkeit rund um die ehemaligen Zechenstandorte. 


Sozialverträgliches Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus 

Ende des Jahres 2018 wurde der Ausstieg aus dem deutschen Steinkohlenbergbau mit Schließung der letzten Zechen vollzogen. Grundlage dafür waren die „Kohlepolitische Verständigung von Bund, Land NRW, Saarland, Ibbenbüren und IG BCE“ vom 7. Februar 2007 sowie das vom Deutschen Bundestag am 20. Dezember desselben Jahres verabschiedete Steinkohlefinanzierungsgesetz.  

Als Eigentümerin der RAG Aktiengesellschaft wurde die RAG-Stiftung verpflichtet, die einvernehmlich formulierten Ziele umzusetzen und die Beendigung des subventionierten Steinkohlenbergbaus sozialverträglich abzuschließen. Über Qualifizierungsmaßnahmen, alternative Beschäftigungsangebote und Vorruhestandsregelungen erfolgte bis zum Jahr 2018 die Abwicklung eines ganzen Industriezweigs, der zu seinen Hochzeiten in den 1950er-Jahren allein im Ruhrgebiet rund 600.000 Menschen beschäftigte. Ein auch im historischen Maßstab einzigartiger Anpassungsprozess, der die ehemaligen Bergwerksregionen bis heute prägt und dessen Auswirkungen weit in die Zukunft fortwirken. 


Ewige und endliche Aufgaben

Auch nach Beendigung des deutschen Steinkohlenbergbaus verbleibt unter Tage ein weit verzweigtes System aus Schächten und Strecken. Über Tage haben sich Senken und Verwerfungen gebildet, prägen weithin sichtbare Halden, Landmarken und Industriedenkmale die ehemaligen Zechenstandorte. Alle diese vom Menschen verursachten Eingriffe bedürfen einer nachhaltigen Pflege und Bewirtschaftung. Das übernimmt die RAG Aktiengesellschaft als hundertprozentige Tochter der RAG-Stiftung. Für die entsprechenden endlichen Aufgaben, wie die Sicherung von Schächten und Strecken oder die Regulierung von Bergschäden, ist bei der RAG finanzielle Vorsorge getroffen. Die dauerhafte Finanzierung von Grubenwassermanagement, Poldermaßnahmen und Grundwasserreinigung, als ewig anfallende Verpflichtungen, liegt hingegen bei der RAG-Stiftung, die die hierfür benötigten Mittel aus den Erträgen ihrer diversifizierten Kapitalanlagen erwirtschaftet.


Aufbau des Stiftungsvermögens

Die RAG-Stiftung investiert ihr Vermögen ertrags- und risikodiversifiziert: weltweit, über viele Anlageklassen und verschiedene Liquiditätsgrade, granular, flexibel und regelmäßig. Langfristige Erträge und Rückflüsse aus Beteiligungen und Kapitalanlagen sind das stabile Fundament, auf dem die RAG-Stiftung ihren Satzungsauftrag erfüllt, die öffentliche Hand in erheblichem Umfang entlastet und gesellschaftliche Wertbeiträge erbringt. Das Stiftungsvermögen beruht wesentlich auf den Werten, die der Bergbau selbst in den Regionen geschaffen hat. Sowohl die Evonik Industries AG als weltweit erfolgreiches Spezialchemieunternehmen als auch Vivawest als eines der größten Immobilienunternehmen in Nordrhein-Westfalen haben ihre Ursprünge im Bergbau, bzw. in den Vorgängergesellschaften der heutigen RAG Aktiengesellschaft. Zusätzlich abgesichert ist die Finanzierung der Ewigkeitsaufgaben durch Gewährleistungen der beiden Bergbauländer und des Bundes. Mit ihrer austarierten Anlagestrategie und regelmäßigen Zuführungen zu den Rücklagen arbeitet die RAG-Stiftung daran, dass diese Garantien niemals in Anspruch genommen werden. 


Förderung von Bildung, Wissenschaft, Kultur

Über die Finanzierung der Ewigkeitsaufgaben hinaus umfasst der Zweck der RAG-Stiftung auch die Förderung von Bildung, Wissenschaft und Kultur im Zusammenhang mit dem deutschen Steinkohlenbergbau. Entsprechende Aktivitäten und Leuchtturmprojekte der RAG-Stiftung flankieren den Wandel in den Nachbergbauregionen. Besonderes Augenmerk liegt auf Chancengerechtigkeit, Teilhabe und Zugang zu Bildung. Bei allen Bildungsengagements (mit Ausnahme von Schul- bzw. Jahrgangsprojekten) berücksichtigt die RAG-Stiftung Quoten zwischen 30 und 50 Prozent zur Frauenförderung. Die Engagements sind darauf ausgerichtet, die gesamte Bildungskette abzudecken, gleichmäßig verteilt auf Ausbildungsprogramme und Schulprojekte. Weitere Schwerpunkte sind die Förderung von MINT-Themen, außerschulische Bildung, Stipendienprogramme sowie die frühkindliche Bildung in Kindertagesstätten. Mit ihrer Förderung von Wissenschaft und Forschung im Bereich des Nachbergbaus leistet die RAG-Stiftung einen wertvollen Beitrag, das Wissen rund um Umweltschutz und Wassermanagement auf dem neusten Stand der Forschung weiterzuentwickeln. Das umfasst die wissenschaftlichen Arbeiten des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, der Technischen Hochschule Georg Agricola sowie des Forschungszentrums Nachbergbau. Abgerundet werden die Förderaktivitäten der RAG-Stiftung durch kulturelle Engagements. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Vermittlung von Werten und Traditionen, kultureller Vielfalt in den ehemaligen Steinkohlenregionen sowie Aufgaben des Denkmalschutzes. 

„Wir leisten unseren Beitrag zur Transformation der Bergbauregionen.“

Bernd Tönjes, Vorsitzender des Vorstandes der RAG-Stiftung


Mehr zur RAG-Stiftung

Vorstand der RAG-Stiftung

Kuratorium der RAG-Stiftung

Satzung der RAG-Stiftung

Meilensteine der RAG-Stiftung

Wonach suchen Sie?